Samstag, 10. August 2019

Der Abschied vom Schreiben

Erloschen

Wann habe ich aufgehört zu glauben,
dass ich etwas kann?
Seit wann will ich’s mir nicht erlauben,
und trau mich nicht mehr ran?

Das Schreiben war doch mein Leben,
und meine Art zu sprechen,
ich will es nicht aufgeben, 
aber auch nichts neues anbrechen.

Wo ist es hin das Wissen,
dass mein Geschriebenes berührt,
ich hör nie auf es zu vermissen,
doch meine Brust wie zugeschnürrt.

Ich habe kein Talent mehr, 
meine Worte ohne Sinn,
alles fällt zu schwer, 
ich kriege es nicht mehr hin.

Meine Brust umhüllt von Leere,
wo sind sie meine Worte?
Ob ich jemals wiederkehre?
An diesen ruhigen Orte?

Statt Feuer ist dort Eis,
nun brennt nichts mehr in mir,
und ohne Vorwarnung ganz leis,
entfernte ich mich von hier.

Meine ganze Leidenschaft, 
scheint für mich verloren,
vielleicht findet sich neue Kraft, 

doch scheint mein Herz gefroren.

Montag, 2. Oktober 2017

Gedicht "Unendlichkeit"

Unendlichkeit

Im Regen neben mir,
gehst du den Weg entlang,
spüre deine stillen Blicke,
doch bin wie in einem Bann.

Ich spüre diese Mauer,
besteht aus Unendlichkeit,
streckt sich in die Höhe,
und geht unaufhörlich weit.

Wie können sich zwei Menschen,
so nah sein und so fern,
und trotz bestehender Liebe,
sich nicht dagegen wehrn.

Ich spüre kalt den Regen,
prasselt auf mein Gesicht,
doch trotz all seiner kälte,
löscht er die Schmerzen nicht.

Meine Hand nach dir ausstrecken,
doch fehlt mir nun der Mut,
nimm mich doch in die Arme,

und sprich: Alles wird gut.

Dienstag, 22. August 2017

Gedicht "Der Dorn"

Der Dorn


Ich spüre diesen Stachel,
zwischen dir und mir,
er reißt mir eine Wunde,
verberge sie vor dir.


Ich spüre wie das Gift,
in die Wunde tropft,
es nimmt mir meine Kraft,
wenn jemand gegen klopft.


Zieh raus doch diesen Stachel,
weil er mich Einsam macht,
und etlich viele Nächte,
bin ich heftig aufgewacht.


Und wenn wir weiter Schweigen,
entzündet sich die Wunde,
und entkräftet immer weiter,
mich zu jeder Stunde.


Wo kommt der Dornen her?
Zieh ihn doch heraus,
vielleicht macht dann die Liebe,
dem Gifte den garaus.

Sonntag, 11. Juni 2017

Gedicht "Verzerrtes Spiegelbild"

Verzerrtes Spiegelbild

Ihr seht, ein Mädchen in der Stadt,
ihr seht, nur eine Fremde,
ihr seht, nur den Schein den sie hat,
ihr seht, in ihrer Mimik keine Wende.

Ihr seht, eine Freundin, die ihr kennt,
ihr seht, was ihr alles erlebt habt,
ihr erinnert, den Spitznamen den ihr nennt,
ihr wisst, um jede Treue die ihr gabt.

Er sieht, einen wundervollen Schatz,
er sieht, in ihr seinen Traum,
er hat, im Herzen für sie platz,
er liebt sie, durch Zeit und Raum.

Ihr seht, ein Teil der Familie in ihr,
ihr seht sie, genauso wie sie ist,
ihr macht aus dem “sie” ein “wir”,
ihr bekämpft, jeden Zweifel der sie frisst.

Ich seh, nur das verzerrte Spiegelbild,
ich seh, jede Ecke, jeden Rand,
ich spür, dies macht mich wütend, Wild,
den ich seh,
nur den Schatten an der Wand.

Freitag, 9. Juni 2017

Gedicht "Isolation"

Isolation

Der Raum so voll,
Menschen, lautes lachen,
eine Gemeinschaft, toll!
Zweifel in mir erwachen.

Alle reden und reden,
doch das liegt mir nicht,
Gespräche mich umgeben,
ich alleine, die nicht spricht.

Spüre ihre Freude,
doch ich bleibe einsam,
alle im selben Gebäude,
sie alle, fröhlich, gemeinsam.

Niemand sieht mich an,
Dunkelheit umgibt mich,
fange keine Gespräche an,
weil ich es nicht mehr kann.

Der Schmerz wird immer schlimmer,
Seile schnürn um meine Brust,
will nur aus diesem Zimmer,
spür weitaus mehr als Frust.

Ich fühl meine Tränen,
doch dräng ich sie zurück,
hinfort mit allen plänen,
zerschmetter stück für stück.

Hoch mit allen Mauern,
bis ich nichts mehr fühl,
kein Schmerz mehr, kein bedauern,
bin innerlich tot und kühl.

Mittwoch, 19. April 2017

Gedicht - "Ein Ort voll Frieden"

Ein Ort voll Frieden

Wenn meine Welt zerbricht,
zerrüttelt wird unterdessen,
eine leise Stimme spricht:
du kannst all dies vergessen.

Mein Geist vor sich selbst flieht,
geht aus dem Chaos fort,
keine Furcht und Angst mehr sieht,
geht zu dem stillen Ort.

Es plätschert leis die Quelle,
die Äste rascheln im Wind,
überschreitet diese Schwelle,
kehrt hierher zurück geschwind.

Zurück zur Quelle im Wald,
das Wasser kalt wie Eis,
jeder Schritt leis widerhallt,
vergesse schlechtes, was ich weiß.

Vergesse alle finstren Dinge,
eingelullt in ewigen Frieden,
Was wäre wenn ich niemals ginge?
Könnte nie das Bös’ besiegen.

Bleib daher nur eine Zeitspanne,
muss mich stellen meinem Krieg,
bleibe bis ich meine Angst verbanne,
Kämpfe bis ich das Bös’ besieg.

Sonntag, 16. April 2017

Gedicht - "Schuld"

Schuld

Unaufhörlich, immer da,
verfolgt mich bis in tiefste Träume,
dort wo vorher Frieden war,
schafft sie sich eignen Platz und Räume.

Frisst sich tief in meine Seele,
Ranken schlingen sich um mein Herz,
verschnürt mir gänzlich meine Kehle,
enthält für immer meinen Schmerz.

Dringt tief in meine Gedanken,
ist unmöglich zu vertreiben,
bringt mein Inneres total zum wanken,
Schuld, sie wird auf ewig bleiben.

Falle endlich ab von mir,
Wie werd ich dich wieder los?
bring mir stille Träume von dir,
Wie finde ich den Frieden bloß?

Wie leg ich die Schuld ab von Dingen,
die ich nie mehr ändern kann?
Wie hör ich auf mit mir zu ringen?
Die Schuld der Löwe, ich das Lamm.

Hau bloß ab! Hinfort mit dir,
will bloß in stille Träume fallen,
verfolg mich nicht, ich hör in mir,
die Schuld als Echo widerhallen.

Montag, 30. Januar 2017

Ersetzbar - Gedicht

Ersetzbar

Über sieben Milliarden lebende Menschen hier,
Jede Sekunde mehr gewonnen als verloren,
in der Masse gibt es nur ein wir,
Architekten, Verkäufer und Doktoren.

Auf den ersten Blick sind alle gleich,
kein Unterschied in der ganzen Masse,
in der Menge jeder einzle bleich,
gehen unter in der eigenen Rasse.

Nun sag mir, was anders ist,
Sag mir, was besonders macht,
woran man das “gewisse Etwas” misst,
wie sich Liebe einstellt, so sacht.

Siehst du meine Furcht denn nicht?
Siehst du mich wirklich als Hauptgewinn?
Als wenn alles ohne mich auseinander bricht.
Siehst du nicht, dass ich ersetzbar bin?

Eine Person unter all den Vielen,
und auch unscheinbar noch dazu,
im ewigen Versuch das zu überspielen,
hier, in meinem Bewusstsein, immerzu.

Sag mir nur, warum bloß ich?
So kinderleicht doch auszutauschen.
Warum wählst du gerade mich?
In der Masse nur ein rauschen.

Du fragst, was mich so traurig macht,
fühl mich so blass tief  in mir drin,
weil ein jeder mich austauschbar macht,
weil ich ersetzbar bin.

Freitag, 11. November 2016

"Gesang" - Gedicht


Gesang

In der nächtlichen Stille,
ein Vogel allein singt,
kein andrer Laut, keine Grille,
deren Ruf sonst erklingt.

So alleine schallt er daher,
der Gesang vom Vögellein,
nichts läuft mehr umher,
die Welt scheint so leer und klein.

Dann ein einsamer Mann,
durch die leeren Straßen geht,
und lauscht dem alleinigen Gesang,
der die Einsamkeit fortweht.

Montag, 23. Mai 2016

Gedicht "Vergiftet"

Vergiftet

Wie sie sich um dich winden,
sie sind wie Würgeschlangen,
dich in eine Umarmung binden,
und nach dem Messer langen.

Fass niemals enges Vertrauen,
dich niemals blenden lassen,
kann keine Freundschaft bauen,
wenn sie neiden, zischen, hassen.

Ihr ach so reines Lachen,
doch die Zähne voll mit Gift,
im Innern finstre Drachen,
ihr Feuer dich bald trifft.

Vergiftet von ihrem Neid,
sie so geworden sind,
sie setzten oft auf Zeit,
bis dein Vetraun beginnt.

Dreh dich niemals um,
sei niemals vor ihnen klein,
schere dich schlicht nicht drum,
lass sie ruhig Hater sein.