Freitag, 10. Mai 2013

Kurzgeschichte - Der Hilferuf

Meine erste Kurzgeschichte die ich hier reinstelle. Die ist ein bisschen einfach geschrieben. Mir fällt es leichter lange Geschichten zu schreiben. Ich hoffe sie gefällt euch trotzdem. :)

Der Hilferuf!

Die Sterne standen hell leuchtend am Himmel. Keine einzige Wolke war zu sehen. Mein Atem ging ruhig und ich atmete tief ein. Die kalte Nachtluft tat mir gut. Meine Augen wanderten ziellos umher. Die Stadt war ruhig. Alles schlief. Nur ein paar einzelne Straßenlaternen brannten. Doch die würden auch bald hinter mir liegen. Ich bewegte mich weiter mit gleichmäßigen Schritt vorwärts auf den dunklen Wald zu. Ich liebte es in der Nacht spazieren zu gehen. Als ich auch das letzte bisschen Licht hinter mir gelassen hatte brauchten meine Augen einen Moment um sich an die neue beinahe völlig Dunkle Situation zu gewöhnen. Ich fand den kleinen Trampelpfad den ich gesucht hatte. Geschickt bahnte ich mir einen Weg durch das feuchte Gras und wanderte dann sicheren Schrittes den Weg entlang. Ich kannte mich hier aus. Jede Woche kam ich mindestens einmal bei Nacht hierher um ein wenig spazieren zu gehen. Nie war bisher etwas passiert. Ich hatte weder andere Menschen noch wilde Tiere getroffen. Ein erholsamer Ort von dem alltäglichen Stress. Hier konnte ich abschalten. Wenn auch nur Nachts, denn Tagsüber waren die Wege voller Gassi gänger die ihre Hunde hier Frei herum laufen ließen. Außerdem musste ich Tagsüber entweder arbeiten oder an den Wochenenden mich um meine kleine Tochter Mila kümmern. Mit einem gekonnten Satz sprang ich über den kleinen Bach der quer über den Weg verlief. Nochmal Fall ich nicht auf dich herein, dachte ich und musste schmunzeln. Der Weg war mir vertraut und auch wenn ich nie der mutigste gewesen war verspürte ich keinerlei Angst. Wieso auch? Hier war niemand bis auf mir und manchmal ein paar Vögel die sogar zu später Stund noch ihre Lieder sangen. Während ich meinen Gedanken nach hing hörte ich in meiner nähe ein leises rascheln. Sofort sah ich auf und starrte angestrengt in den Wald. Doch ohne erfolg ich sah nur die dunklen Umrisse ein paar Bäume und Büsche. Da ich auch nichts mehr hörte ging ich davon aus das es lediglich ein paar nachtaktive Eichhörnchen gewesen sein mussten oder vielleicht sogar ein Fuchs. Ich vertrieb die Gedanken an Wildschweine. Die waren sicherlich lauter, da war ich mir ziemlich sicher. Also lief ich weiter und glaubte kurz darauf ein leises Keuchen zu hören. Das bildest du dir nur ein, dachte ich und lief zielstrebig weiter wenn auch schneller als zuvor. Erneut war ein rascheln zu hören und ich blieb stehen. Was war das? Ich lauschte noch einmal und diesmal hörte ich deutlich ein lautes rascheln der Blätter und Füße die das Laub zertraten. „Hallo?“ fragte ich ganz leise. Plötzlich war ein markerschütternder Schrei zu hören. Ich zuckte zusammen und sah mich hektisch nach etwas um das auch mich gleich anfallen würde. Aber da war nichts. „Hallo?,“ rief ich jetzt lauter. „Ist da jemand?“ Ich kam mir dabei ziemlich blöd vor. Da war garantiert jemand und dieser jemand hatte gerade aus lauter todesangst geschrien. Erneut schrie jemand. Der Schrei war laut, hoch und schrill und musste von einer Frau oder einem Mädchen stammen. Ich spähte erneut in den Wald. Bewegte sich dort nicht etwas? Was sollte ich tun. „HILFE!“ hörte ich eine Stimme die definitiv einer Frau gehörte. Ein dumpfer Schlag war zu hören, dann ein stöhnen. Anschließend wieder rascheln von alten Laub. Ich machte ein paar Schritte auf den Wald zu. Jetzt erkannte ich Zwei Gestalten. Eine große auffrechte Gestalt und eine winzig kleine. Nein, nicht winzig klein. Diese Gestalt lag auf dem Waldboden und schien schmerzen zu haben. Was sollte ich tun? Der Frau helfen die doch offensichtlich dringende Hilfe brauchte? Sie hatte nach Hilfe gerufen aber was war mit der größeren Gestalt? War sie bewaffnet? Ich wusste es nicht. Plötzlich machte die größere Gestalt einen Schritt in meine Richtung. Ich keuchte erschrocken auf und dachte nicht länger an die Frau die da auf dem Boden lag. Der würde schon nichts passieren. Ich rannte los. Weg von der Gestalt, zurück in die Richtung aus der ich gekommen war. Ich raste den Pfad entlang und selbst als alles in mir protestierte hielt ich erst an als ich in der schwach beleuchteten Stadt ankam. Ohne mich noch einmal umzudrehen lief ich nach Hause.

Zwei Wochen später:

Ich parkte das Auto in der Einfahrt. „Alles aussteigen!“ rief ich und Mila kicherte. Sie öffnete ihren Gurt und sprang aus dem Auto. Ich stieg auch aus und holte ihren pinken Rucksack aus dem Kofferraum. Dann lief ich ihr nach in Richtung Haus. Ich fischte nebenbei die Post aus dem Briefkasten und schloss die Haustür auf. „Ich hab Hunger Daddy.“ quiekte Mila und nachdem ich ihre Tasche in ihr Zimmer gestellt hatte lief ich in die Küche um uns ein warmes Mittagessen zu zaubern. Ich ließ die Post samt Zeitung und Werbung auf den Esstisch plumpsen und wandte mich dem Herd zu. Keine Fünfzehn Minuten später saßen Mila und ich am Esstisch. Ich legte die Post erst einmal beiseite und legte die Zeitung vor mich auf den Tisch. Nachdem die Teller gefüllt waren fing ich an zu lesen. Ich arbeitete mich durch. Die uninteressanten Sachen ließ ich aus bis mir Plötzlich eine Schlagzeile ins Auge stach. „25 Jährige Frau Tod im Wald gefunden.“ Ich legte die Gabel beiseite und schenkte all meine Aufmerksamkeit der Schlagzeile. Tatsächlich es war genau vom Wald hier um die Ecke bei der nähe der Stelle von der ich geflohen war. Sogar die Todeszeit wurde erwähnt und mir jagte ein Schauer den Rücken hinab. Es war genau diese Nacht gewesen. Was hatte ich mir bloß gedacht einfach wegzulaufen? Der würde schon nichts passieren? Was für ein absurder Gedanke. Mir wurde schlecht. Ich schon den Teller von mir. Ob ich der Frau hätte helfen können? Ob ich sie hätte retten können?


eure Ellen

2 Kommentare:

  1. die geschichte ist irgendwie creepy :D aber ziemich cool und sehr gut geschrieben :)
    obwohl die hauptperson ja hätte zur polizei gehen können :D

    aber sehr spannend :)
    ganz liebe grüße :)xx
    pia

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    1. Dankeschön! :)
      Mit der Polizei muss ich dir wohl recht geben, aber sagen wir er hat es zu verdrängen versucht. :D
      Liebe Grüße
      Ellen

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