Samstag, 28. Juni 2014

Schloss

Schloss

So viele Sagen,
über ein Schloss,
ob Geister dort plagen,
oder ein Fluss floss?

Gab es einen Herrn,
oder einen Drachen,
lag die Stadt fern,
gab es viele Wachen?

Herrschte dort Krieg,
oder stahlen Diebe,
wer Errang ein Sieg,
lag ein Kind in der Wiege?

Lag sie ewig verlassen,
bot Schutz für die armen,
konnte man lieben und hassen
gab es erbarmen?

Nichts kann sie vernichten,
es ist immer hier,
erhalten in Geschichten,
sie bleiben in dir.

Ellen

Freitag, 20. Juni 2014

Worte (2)

Worte (2)

Worte
Sanft auf den Lippen,
weich ausgesprochen,
mit der Zungenspitze tippen,
schweigen gebrochen.

Worte
So viele im Sinn,
lassen mich nie im stich,
zeigen wer ich bin,
meine Worte sind ich.

Worte
Sie sind überall,
sie mich umgeben,
höre Klänge und Schall,
bin umgeben von Leben.

Worte
Können Narben hinterlassen,
die Ängste vertreiben,
Schulden verblassen,
Erinnerungen bleiben.

Worte
Können massen bewegen,
Einheiten schaffen,
Beziehungen pflegen,
sind gefährliche Waffen.

Worte
Verändern die Welt,
an jedem Orte,
wie man es auch stellt,
es sind immer Worte...

Ellen


Montag, 9. Juni 2014

Schatten ; Teil 2

Schatten Teil 2

Ich war völlig außer Atem. Wieso musste der Bus immer genau dann zwei Minuten zu früh eintreffen, wenn ich einmal zu spät kam? Der Alptraum der vor einigen Tagen durch meine Nächte geschlichen war, ging mir noch immer nicht aus dem Kopf. Ich vermied es im dunklen durch die Straßen zu gehen und immer bevor ich schlafen ging, schaltete ich mein Radio an um der erdrückenden Stille zu umgehen. Und der Dunkelheit. Ich hatte mich nie im dunkeln gefürchtet. Nicht einmal als Kind hatte ich ein Nachtlicht gebraucht, was meine Mom immer sehr erstaunlich gefunden hatte, denn meine ältere Schwester Dina, hatte noch mit sechs eines gehabt. Doch seit diesem Traum schien die Dunkelheit so fremd und bedrohlich, dass ich es nicht lange aushielt. Sie war so erdrückend und das ich nicht sah, was um mich herum passierte machte mich schier Wahnsinnig. Ich redete mir ein, dass ich albern war, doch das Gefühl ließ sich auch dadurch nicht vertreiben und eine ständige Angst saß mir im Nacken. Ich war überrascht welche Macht ein einzelner Traum auf mich ausüben konnte, besonders da er mir im nachhinein betrachtet lächerlich erschien. Der Bus fuhr um eine Kurve und ich wurde in meinen Sitznachbarn gedrückt, einen rundlichen Mann der stark nach Schweiß stank. Ich versuchte nicht allzu angewidert drein zusehen und war froh, dass ich an der nächsten Haltestelle aussteigen musste. Der Bus hielt und ich sprang ins freie. Auf der anderen Straßenseite stand schon Kim und wartete auf mich. Mit schnellen Schritten hatte ich die Straße überquert und sie zur Begrüßung in die Arme genommen. „Hi.“ sagte ich. „Hey, du bist ja völlig außer Atem.“ sagte sie und sah in mein rotes Gesicht. „Ja, der Bus kam zwei Minuten zu früh und ich musste ihm hinterher rennen. Sie grinste mich an. „Das ist doch sonst nicht so deine Art. Seit wann schert es dich, ob du zu spät kommst oder nicht?“ fragte sie. Ich knuffte sie in die Seite. „Seit wir einen Biotest schreiben, für den ich endlich mal gelernt habe. Wofür das gelernte verschwenden?“
Wir betraten die Schule.

So hatte der Tag begonnen. Gut und einfach, wie in einem Film, der gerade die Friedliche Ruhe vor dem eigentlichen Hauptteil spielte. Doch war ich kein Schauspieler die in diesem Film mitspielte. Ich war eine Marionette. 

Ellen

Donnerstag, 5. Juni 2014

Kurzgeschichte "Zweifel"

Zweifel

Ich bin allein. Höre nichts als das rauschen des Windes und den prasselnden Regen, der die Erde trifft. Sehe nichts als die Wand mit Gegenüber. Rieche nichts als den duft von frischen Gras, der mir in die Nase, durch mein offenes Fenster, weht. Spüre nichts als den kühlen Boden unter mir und meine Gedanken rasen. Ich denke über den Tag nach. Über all die Kleinigkeiten die ich heute vermasselt habe. Ich sehe alles noch so kleine. Ich sehe mich stolpern. Ich höre mich wie ich mich verspreche. Ich sehe alles. Und ich schäme mich für alles. Für sämtliche Fehler und makel. Ich schäme mich für mich selbst. Wieso zur Hölle, bin ausgerechnet ich so verpeilt und tollpatschig. Wieso muss immer mir alles blöde passieren? Auf meiner Stirn müsste Volltrottel stehen, denke ich. Ich weiß ich bin nicht fair. Nicht fair mir selbst Gegenüber und dennoch kann ich es nicht lassen. Zornig schlage ich mit der Faust auf den Boden. Wieso verdammt? Ich schließe die Augen und Atme tief durch. Noch während ich das mache, spüre ich plötzlich etwas neues. Ich spüre sanfte wärme meine Haut umspielen. Entzückt öffne ich die Augen wieder. Die Sonne schaut zwischen den dichten Wolken hindurch. Ich lächle leicht, als ich sehe dass es noch immer regnet. Ich stehe auf und laufe zum Fenster. Sehe mich suchend um. Da entdecke ich ihn. Strahlend und voller Farben sehe ich den Regenbogen am Himmel schimmern. Ich sehe ihn an und spüre nichts als Zufriedenheit. Alle bösen Gedanken sind weg. Jetzt rüge ich mich selbst. Ich sollte nicht immer über all die schlechten Seiten an mir denken. Ich sollte nicht immer in alles etwas hineininterpretieren und denken, dass alle Menschen dieser Welt mich verletzten wollen. Ich sollte nicht immer die Zweifel in mir wüten lassen. Ich bin ja so unaufmerksam. Vielleicht sollte ich stattdessen Dankbar sein. Denn mein Herz schlägt stetig weiter. 

Ellen 

Ich habe übrigens auf meinem anderen Blog ein Gewinnspiel laufen. Wer also Bücher mag und sich nicht an Leserillen stört, kann ja mal vorbeischauen und gucken ob er was findet. 

Montag, 2. Juni 2014

Der Anfang einer längeren Kurzgeschichte "Der Schatten" Teil 1

Heute gibt es den ersten Abschnitt einer längeren Kurzgeschichte. Ich weiß noch nicht wie lang sie wird, da ich sie spontan weiterschreiben werde, wann ich eben Zeit finde. Der erste Teil ist relativ kurz. Freue mich über Rückmeldungen und eure Kommis, die mir sagen ob ich hier weiterschreiben soll. :)

Der Schatten Teil 1

Damals hatte ich einen Alptraum. Als ich erstmal aufgewacht war, verschwamm der Traum allmählich wieder, doch was ich wusste war, dass es schrecklich gewesen war. Und eine Sache. Eine kleine Sache ging mir nie aus dem Kopf. In meinem Traum war ein Mann gewesen. Ein Mann, der aber kein richtiger Mensch zu sein schien. Er sah aus wie ein Mensch und doch spürte ich, dass er keiner war. Überall wo ich hingegangen war, war er mit gefolgt. Dann hatte der Alptraum begonnen. Der Mann hatte sich gezeigt. Vielleicht sollte ich ihn zuerst mal beschreiben. Er war ziemlich groß und ich empfand ihn als sehr mager. Die Welt um ihn herum schien zu flimmern. Überall wo er stand verwischte seine unmittelbare Umgebung. Immer trug er einen viel zu großen Mantel und er trug eine Kapuze. Diese bedeckte immer sein Gesicht und alles was sich ausmachen konnte, war ein dunkler Schatten seiner Augen. Seine Hände waren so dünn und lang, man konnte jede Ader darauf ausmachen. Sein Gang war federleicht. Fast schon anmutig bewegte er sich und doch waren seine Bewegungen schnell und kalt. Es war beängstigend diesen Mann an jeder Straßenecke zu sehen, an der ich auch gerade war. Das verrückte war, dass alle ihn sehen konnten und doch schienen sie nicht zu registrieren, dass er mich verfolgte.

Der Traum liegt jetzt schon eine Weile zurück und ist eine verblassende Erinnerung. Bis zu jenem Tag, als ich ihm im echten Leben begegnet bin. 

Ellen