In der Dunkelheit
Alles
ist so nah und doch scheint es so unerreichbar. Wie eine tiefe
Schlucht hat es sich in mich gegraben. Ich lausche auf die stille,
doch nun kommt mir alles nur noch erdrückender vor. Es ist dunkel,
doch meine Augen haben sich bereits daran gewöhnt. Doch diese stille
ist unerträglich. An manchen Tagen durchbricht der Wind diese
stille, doch auch er bringt nichts bis auf einsame leere mit sich.
Mein Leben hat eine gewisse Routine und das ist es was ich brauche.
Aber es ist nicht die Art Routine, die ich mir wünsche. Meine ist
wie eine ewige Gefangenschaft. Als würde ich im Kreis laufen. Tag
für Tag in meine Spuren vom Vortag treten. Darauf zu warten, dass
ich mich zum schlafen legen kann. Mich ausruhen und alles abstellen
kann, was in mir wütet.
Wir wurden für gefährlich gehalten, obwohl
wir nichts wollten als friedlich zu leben. Wir spürten den Hass, der
von ihnen ausging. Ein Hass der sich über die Jahre hinweg, in ihre
Seelen gegraben hatte. Sie haben uns gejagt und uns schließlich
getötet. Nicht viele von uns lebten und jene die es schafften,
flohen. Ich habe sie verloren. Alle. Ich bin allein. Irgendwann haben
sie uns aufgehört zu jagen. Mag es daran liegen, dass wir kaum noch
zu sehen waren, fast nicht mehr am Leben und sich Angst in unseren
wild schlagenden Herzen gegraben hatte. Sie haben uns vertrieben und
ihre Angst beinahe ausgelöscht. Es ist Zeit vergangen, doch bin ich
noch immer allein. Sie sollen mich nicht nicht finden, denn die
jahrelange Einsamkeit schürte meine Wut. Wir waren nicht gefährlich.
Nicht für sie. Es ist die Einsamkeit und die Angst, die uns
gefährlich macht.
Niemand wird mich bemerken. Ich bin allein,
streife wenn der Mond aufgeht, durch den Wald und dann wenn er am
höchsten steht und alles in mir Tod zu sein scheint, heule ich mein
Leid zum Mond heraus. Klage über alles was ich verloren habe, denn
ich bin der einsame Wolf.
Ellen
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