Freitag, 23. Oktober 2015

Kurzgeschichte - "Wahrheit oder Lüge?"

Heute gibt es nach ganz langer Zeit mal wieder eine Kurzgeschichte. Rechtschreibkorrektur folgt. Ich bin mit dem Ende noch nicht vollständig zufrieden, aber lasst mich doch wissen, was ihr darüber denkt. :)


Wahrheit oder Lüge?
Wahrheit und Lüge. Wieso denke ich darüber nach, überlegte ich. Wieso sagt mir mein Gewissen immer wieder, dass es falsch ist zu lügen. Wieso ist die Wahrheit so viel besser. Lügen sind schöner. Sie machen aus den schlimmen Dingen schöne und man kann einem in eine Welt entführen, in der es nichts schlechtes gibt. Natürlich ist auch das Gegenteil Möglich. Mit Lügen kann man zerstören. Sie können brennend und wütend sein wie Feuer und sie können mehr verletzten als jedes Messer dieser Welt es jemals könnte. Aber die Wahrheit ist kalt und hart. Es gibt kein wenn und aber. Sie ist einfach da. Ob sie einem nun passt oder nicht. Man kann die Wahrheit nicht umschreiben und schönreden kann man sie im Grunde genommen auch nicht. Wieso sagt mir mein Gewissen also, dass die Lüge schlimm und die Wahrheit gut ist? Und was ist die schlimmste Art der Lüge?

Ich ließ die Füße über mein Bettende hängen und trat gedankenverloren gegen den Bettpfosten. Die schlimmste Form der Lüge? Vielleicht ist die schlimmste Art der Lüge, die, die Beziehungen zerstört und Leute ins Unglück reißt. Oder es sind die kleinen Lügen, die eigentlich die Personen verschonen sollen, sie aber damit im unwissenden lassen. Vielleicht ist es aber auch die Lüge an einem selbst. Mir etwas Vorzuglügen, obwohl es gar nicht stimmt. Ganz schön dämlich eigentlich, aber nicht schlimm auf den ersten Blick. Schließlich ist es eine solche Lüge, die die Welt in Watte packt. Damit ich mich selbst schütze und nicht traurig sein muss. Aber wenn ich mich selbst belüge, woher soll ich dann lernen was Vertrauen ist, wenn ich mir selbst nicht über den Weg trauen kann?

Ich warf einen Blick auf die Uhr, die an der Wand hing und leise ihr ticktack hören ließ. Schon viertel vor sechs. Verdammt. Ich ließ den Kopf wieder zurück aufs Bett sinken und dachte weiter nach. Näher betrachtet ist es nicht nur die Lüge, die wie Feuer über das Land fegt. Die Wahrheit hat ebenfalls eine enorme Kraft. Ich meine, wie viele Menschen wollen die Wahrheit nicht hören? Sie ziehen die Lüge vor, weil die Wahrheit manchmal viel schrecklicher ist. Lügen werden uns aber auch immer auf dem Silbertablett serviert, während man für die Wahrheit oft ins brennende Haus rennen muss. Wer macht das schon? Es ist gefährlich und Spaß macht es auch keinen. Die Lügen sind überall. Nein, dir steht das Kleid super. Ja, wir sind ein Demokratischer Staat und sind immer fair. Ja, ich war gestern pünktlich um Zeh Zuhause. Nein, ich habe noch nie die Schule geschwänzt. Ja, ich liebe dich wirklich. Ganz einfach. Wieso sollte ich dann ein schlechtes Gewissen haben, wenn mein Gegenüber genau das hören will? Sind doch selbst dran Schuld, wenn sie meinen Lügen glauben schenken, auch wenn alles dagegen spricht. Oder? Ich meine alles ist besser als: Du siehst in den Kleid fett aus, wir sind nur auf das Geld aus, eigentlich habe ich gestern gar nicht hier geschlafen, ich bin nie in der Schule und lieben tue ich dich auch nicht. Wer will das schon hören?

Man stelle sich einen Tag vor, an dem man mal ausnahmslos die Wahrheit sagt. Meine Welt würde danach in Schutt und Asche liegen und nebenbei wäre ich wohl die schlimmste Person der Stadt. Ich meine, wer zu viel lügt ist schnell gehasst und wer immer die Wahrheit sagt auch. Aber okay, wenn die Gesellschaft immer die Wahrheit will, werde ich ihr die geben. Sie werden sehen, was sie davon haben. Denn sogar damit belügen sie sich selbst. Sie sagen sie wollen die Wahrheit, aber ob das auch stimmt? “Thea, kommst du kurz nach unten?” rief Mom die Treppe hinauf. Stöhnend rappelte ich mich auf und lief polternd die Treppen hinab. “Was gibt's?” fragte ich und gähnte. “Hast du deine Hausaufgaben schon fertig? Dann können wir jetzt essen gehen.” Mom schob sich an mir vorbei und griff nach ihren Autoschlüssel. Andererseits...die Wahrheit kann noch bis morgen warten. “Ja, war gar nicht so viel wie ich dachte.” log ich und schlüpfte in meine Schuhe, nicht ohne das mir ein grinsen übers Gesicht huschte.

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Ohrwurm

Ohrwurm

Geht nicht mehr aus dem Kopf,
kontrolliert meine Gefühle,
ich mit im Takte klopf,
tanze um Tische und Stühle.

Meine Stimmung hebt sich im nu,
ich kann alles schaffen,
meine Zweifel komm zur Ruh,
lass die anderen gaffen.

Alles woran ich denke,
spiel das Lied noch einmal an,
ich fröhliche lächeln verschenke,
weil ich es plötzlich kann.

Alles in mir strahlt vor Glück,
ich nur auf das Liedlein  lausch,
blicke nicht mehr vor und zurück,
ich bin wie im Rausch.

Das Lied, es geht zu ende,
bin wieder im hier und jetzt,
es brechen alle Bände,
das Leben sich fortsetzt.